Geschrieben von Kurl Veranek am 25.08.2007 um 21:22:
Des NachtsStephan zog seinen Mantel enger zusammen und stapfte schnaufend durch den Schnee. Endlich war seine Schicht zu ende und er konnte ins Wirtshaus gehen. Als er die Tür öffnete schlug ihm wohlige Wärme entgegen. Er blickte kurz in die Runde und entdeckte Karl und seine anderen Kumpane, die sich aufgeregt über etwas unterhielten, in einer dunklen Ecke der Stube. Rasch durchquerte er den Raum und bestellte noch im gehen einen Krug Bier, dann ließ er sich neben Karl auf einen Stuhl sinken. Seine Freunde waren so tief in ihr Gespräch vertieft gewesen, dass sie erschrocken auffuhren. „Was habt ihr denn?“ fragte Stephan grinsend. Karl sah ihn verstört an und sagte: „ Hast du denn noch nicht die Neuigkeiten erfahren?“ „Nein, was soll den los sein?“ antwortete Stephan immer noch grinsend. Als er die Antwort hörte verging ihm sein Grinsen. „ Am Dorfrand wurden mehrere Tote gefunden. Alles deutet daraufhin, dass sich irgendein Monster aus dem Moor hierher verirrt haben muss. Und natürlich müssen wir selbst wieder für Ordnung sorgen. Der Graf und seine Soldaten haben natürlich andere Probleme und ihnen ist es ja egal wenn wir von Jahr zu Jahr mehr Männer und Frauen an das Moor verlieren.“ Mit schaudern dachte Stephan an den letzten Winter zurück. Damals war es ein riesiger schwarzer Wolf gewesen der sein Unwesen in der Nähe des Dorfes getrieben hatte. Das Tier konnte erst getötet werden nachdem man eine Gruppe von Söldnern angeheuerte, die es durch Zufall nach Sylvania verschlagen hatte. Stephan hasste seine Arbeit. Eigentlich wollte er nie Wachmann werden aber es war immer noch besser als gar nichts. ,, Und wer soll sich jetzt darum kümmern? Doch nicht wir? “ Nur eisiges Schweigen antwortete ihm. ,, Verdammt! Und um was könnte es sich bei diesem Ungeheuer handeln? “ Franz ein vom harten Wetter des Landes gekennzeichneter Armbrustschütze antwortete ,, Wir wissen es nicht. Die Leichen zeigen keine Größeren Wunden. “ ,, Was hat sie dann getötet? “ ,, Es sieht ganz so aus als ob sie von etwas Ausgesaugt wurden. “ ,, Ausgesaugt? “ fragte Stephan ungläubig. Er kannte die Legenden von Vampiren wusste aber wie jeder normale Mensch das dies nur Geschichten waren um Kinder zu erschrecken. ,, Ja, ganz recht Ausgesaugt! “ hörte er plötzlich eine Stimme hinter sich sagen. Als er sich umdrehte erkannte er Eugen den Hauptmann der Wachleute. ,, Und jetzt macht euch an die Arbeit ihr Hundesöhne“ rief er donnernd. ,, Immer in Gruppen zu fünft. Wenn ihr das Biest findet stoßt in euer Horn. “ Danach teilte er die 20 Wachmänner in ihre Gruppen auf. Stephan kam mit Karl und den beiden Wrigly Brüdern in die Gruppe die von Eugen selbst angeführt wurde. Schweigend verließen sie das Wirtshaus. Nach einer halben Stunde hatten sie noch immer nichts entdeckt. Langsam wurde Stephan schläfrig, als er auf der anderen Seite der Straße Ingrid in inniger Umarmung mit einem nobel gekleideten Mann bemerkte. Ingrid war der Schwarm aller Jungen Männer des Dorfes und auch Stephan war ihr schon seit seiner Kindheit verfallen. Er blieb stehen und stellte sich vor dass er derjenige war der ihren Hals küsste und nicht jener junge Adlige. Doch plötzlich viel ihm etwas auf. Einen Fluch ausstoßend taumelte er von Entsetzen gepackt zurück. Ein roter Faden lief zwischen den Mundwinkeln des Adligen hervor. Blut! Bevor Stephan Alarm geben konnte fuhr der Mann ein Bestialisches Knurren ausstoßend herum. Jetzt bemerkten auch Stephans Gefährten den bleichen Fremden und schrieen entsetzt auf als sie seinen Blutverschmierten Mund sahen.
Bevor sie auch nur ihre Waffen ziehen konnten kam der Vampir über sie. Er packte Walter Wrigly am Genick welches unter seiner Kraft wie ein dürrer Ast zerbrach. Als Robert Wrigly seinen Bruder sterben sah stürmte er schreiend vor und ließ seine schwere Keule auf das Monstrum niedersausen doch der Mann stand nicht mehr wo er sich noch Sekunden zuvor befunden hatte. Bevor Robert erkannte dass er die Schnelligkeit des Adligen unterschätzt hatte war er schon tot. Grinsend ließ der Vampir den leblosen Körper fallen und lehnte sich lässig an eine Hausmauer. ,, Verdammtes Ungeheuer, dafür wirst du bezahlen! “ schrie Eugen und gemeinsam mit Stephan warf er sich auf ihn. Karl stand immer noch erstarrt am Straßenrand und blickt abwesend auf die Leichen der Wrigly Brüder. Erst als Stephan von einem Faustschlag gegen ein Haus geworfen wurde erwachte er aus seiner Trance. Er setzte sein Horn an die Lippen und blies hinein. Kurz blickte der Vampir verwundert zur Seite was Eugen sofort ausnützte und ihn das Schwert in die Seite stieß. Gelangweilt blickte ihn der Vampir an und fasste blitzschnell nach Eugens Arm. Vor Schmerz aufschreiend ließ der Mann das Schwert los welches der Fremde mit einer Bewegung aus der Wunde riss und in Eugens Brust stieß. Röcheln fiel der Hauptmann zu Boden. Ungläubig starrte Stephan auf die Wunde in der Seite des Vampirs welche sich langsam zu schließen begann. Stephan versucht sich aufzurichten doch seine Beine versagten ihm den Dienst und er rutschte wieder an der Hausmauer zu Boden. Karl versuchte inzwischen das Monstrum auf Distanz zu halten indem er wild mit seinem Degen umherfuchtelte. Doch der Vampir ging weiter unbeeindruckt auf den Wachmann zu. Plötzlich schoss das Ungeheuer vor und umfasste die Klinge des Degens mit der bloßen Hand. Klirrend zerbrach er. Karl zog seinen Dolch und stieß nach dem Angreifer doch der Vampir sprang in die Luft packte Karls Hand und schlug einen Salto über ihn. Erstaunt fasste Karl an seine Kehle und zwischen seinen Fingern quoll Blut hervor er sank in die Knie und starb. Erschrocken blickte Stephan auf die Leiche seines besten Freundes um die sich rasch eine rote Lache bildete. ,, Und nun zu dir. “ hörte er eine hohle Stimme rufen und er blickte auf. Der Vampir stand keine zwei Meter von ihm entfernt. Wieder versuchte Stephan auf die Beine zu kommen und wieder versagten sie ihm seinen Dienst. Der Vampir Setzte sich in Bewegung. Plötzlich blieb er stehen und sah auf seine Brust hinunter. Dort hatte ein Bolzen ein Faustdickes Loch geschlagen. Jeder normale Mensch wäre auf der Stelle tot gewesen aber nicht so dieses Ungeheuer. Er knurrte nur grausam und mit einem mächtigen Sprung verschwand er aus Stephans Blickfeld. Grauenerregende Schreie kündeten davon dass auch Franz dem Vampir zum Opfer gefallen war. Dann viel Stephan entgültig in das schwarze Loch der Ohnmacht.
Als er erwachte war es totenstill. Stöhnend stand er auf. Überall auf der Straße lagen die Leichen seiner Kameraden. Franz war von dem Ungeheuer regelrecht zerrissen worden. Leise folgte Stephan der Straße in der Hoffnung Überlebende zu finden. Der Dorfplatz war ein regelrechtes Schlachthaus. Der Vampir hatte wie ein Tornado unter den Dorfbewohnern gewütet. Und nirgendwo traf Stephan auf Überlebende.
………. außer einem Man der durch die Attacke den Verstand verloren hat konnten wir keine Überlebenden in dem Dorf finden. Was sind eure Befehle mein Graf? “ Dem Hauptmann der Reiterei von Schloss Moorstein saß immer noch der Schrecken in den Gliedern. Was auch immer dieses Massaker angerichtet hatte, er wollte ihm niemals begegnen. Der Graf hatte ihm die ganze Zeit über den Rücken zugedreht als ob ihn dieser Überfall auf eines seiner Dörfer nichts anginge. ,, Verdammter Mistkerl, wir könnten alle krepieren und es wäre im vollkommen egal! “ dachte der Hauptmann. In diesem Moment drehte sich der Graf um. Der Hauptmann Jano traute seinen Augen nicht, der Graf hatte einen Blutverschmierten Mund! Als der Graf sich auf ihn stürzte entwich Janos Kehle ein schrecklicher Schrei dann wurde es dunkel.
